Im Auftaktgespräch zum Planungsdialog hat uns alle die Nachricht getroffen: Offiziell gibt es für die Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Bahnverkehrs zwischen Hannover und Bielefeld noch keinen Planungsauftrag vom Bundesverkehrsministerium an die Deutsche Bahn! Ein Milliardenprojekt ohne in irgendeiner Form schriftlich fixierten Auftrag. Wie soll also das angebliche „weiße Blatt Papier“ gefüllt werden, wenn es keine festgelegten Planungsparameter gibt? Wir haben uns die Mühe gemacht und haben dem Verkehrsministerium die Arbeit abgenommen – wir haben einen eigenen Planungsauftrag-Entwurf formuliert:
Wir wollen, dass zunächst der Ist-Zustand analysiert wird und eine Mobilitätsstudie in Auftrag gegeben wird, dann erst die kann Entwicklung mit Kostenbewertung erfolgen. Und erst dann, ganz zum Schluss, kann eine abschließende Auswahl für eine Variante getroffen werden. Der Kriterienkatalog für die Analyse des Ist-Zustands beinhaltet unter anderem, die Reisezeit, die Verspätungszeit, die Verknüpfung mit anderen nationalen und internationalen Fahrplänen und Mobilitätsangeboten. Wie sieht die Kapazität gemessen an Fracht und Personen aktuell aus und welche Auswirkungen hat dies für Umweltbelastung, Flächennutzung und Energieverbrauch. Wie hoch sind die Kosten für Betrieb und Instandhaltung der Züge und vor allem wie zufrieden sind die Nutzer. Flankiert wird dies mit der Frage nach den Mobilitätsanforderungen heute und 2050. Wer steht im Wettbewerb mit dem Zugverkehr, welche technischen Innovationen und Szenario-Entwicklungen gibt es und welche Auswirkungen haben veränderte Lebens- und Arbeitswelten auf die Mobilitätsanforderungen (siehe die Möglichkeit von Videokonferenzen und Homeoffice seit der Coronapandemie)? Diese und weitere Fragen an die Mobilität haben wir für das Ministerium zusammengefasst. Auf dieser Basis geht es an die Entwicklung und Kostenbewertung. Dies umfasst die Bereiche Infrastruktur, Fahrzeuge und Logistik. Jede Maßnahme, ob Ertüchtigung oder Neubau, muss samt der direkten Kosten für Planung und Bau, aber auch samt aller indirekten Kosten wie Flächenverbrauch, Umweltbelastung und CO2-Rucksack bewertet werden. Der zeitliche Horizont, also welche Kostenentwicklungen sind im Zuge der jahrelangen Vorbereitung und Durchführung zu erwarten, spielt dabei eine ebenso große Rolle wie der Ewigkeitsverlust.
❌ Erst wenn all diese Punkte abgearbeitet sind, kann eine Entscheidung getroffen werden! ❌
⚠️ Pressemitteilung
⚠️ Anschreiben an BMVI / Bundesminister Andreas Scheuer
⚠️ Entwurf des Planungsauftrags
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