Dr. Christiane Henke, Dr. Günter Langwieler (Berlin)
»Das Rote Buch C.G. Jungs – Liber Secundus«
Im Januar haben wir mit dem zweiten Buch begonnen. An diesem Samstag lesen wir das zweite Kapitel. Zum Inhalt und Konzept des Seminars verweisen wir auf bisherige Newsletter.
Zur Person:
Dr. jur. Christiane Henke, Studium der Germanistik, Anglistik, Philosophie und Rechtswissenschaften. Lebt als freie Autorin in Berlin. Sie ist freie Mitarbeiterin beim RBB Fernsehen und schreibt als Autorin vor allem für das öffentlich rechtliche Radio.
Dr. med. Dipl.-Psych. Günter Langwieler, Studium der Psychologie und Humanmedizin, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse und Psychotherapie, niedergelassen in eigener Praxis, Dozent am C.G. Jung-Institut Berlin, Vorsitzender der C.G. Jung-Gesellschaft Berlin, zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen zu Jungs Werk (Wotan, Zarathustra-Seminar, Rotes Buch etc.).
Kostenbeitrag 10 / 8 / 5 € (Gäste/Mitglieder und Rentner/Studierende und Erwerbslose)
März 2015
Dienstag, 3.März 2015, 20 – ca. 22.30 Uhr | Aufführung und Gespräch
»Ismene, Schwester von« Kammerspiele im Deutschen Theater
von Lot Vekemans. Mit Susanne Wolff, Regie: Stephan Kimmig
Anschließend: Autorengespräch mit Lot Vekemans und Nino Haratischwili
Anschließend: Diskussion mit dem Dramaturgen des Deutschen Theaters John von Düffel
Zum Ablauf:
in unserer Reihe „Berlin-Kultur Revisited“ gehen wir gemeinsam in die Vorstellung der Kammerspiele im Deutschen Theater. Am 3.3.2015 ist im Anschluss an das Stück für alle Zuschauer ein Autorengespräch im Saal geplant, mit der niederländischen Autorin Lot Vekemans. Im Anschluss daran hat sich der Dramaturg des Deutschen Theaters, John von Düffel, bereit erklärt, mit unserer Gruppe die Diskussion zum Stück zu vertiefen. Der Abend hat also drei Teile: Theaterstück, Autrorengespräch, Gespräch mit dem Dramaturgen John von Düffel.
Dieses zeitgenössische und zugleich zeitlose Stück ist für uns ein aktueller Berührungspunkt mit dem Deutschen Theater; - eindrucksvoll geschrieben, schlicht inszeniert und bewegend gespielt. Es geht um Ismenes psychologischen Konflikt mit der Schwester und um Antigones archetypischen Konflikt zwischen religiösem Ritus und politischer Ordnungsmacht.
Im Anschluss an die einstündige Aufführung wird der Dramaturg John von Düffel dem Publikum die Autorin Lot Vekemans (Niederlande) vorstellen und sie über die Erfahrungen bei der Arbeit an einem mythologischen Stoff befragen ; - vielleicht auch in Anwesenheit der Schauspielerin Susanne Wolff. - Und nach einer kurzen Pause können wir uns dann mit John von Düffel in kleinerem Kreis untereinander weiter austauschen.
Eintrittskarten, die über uns reserviert wurden, liegen noch bis zum 28. Februar bei der Kasse (030-28441-225) unter Hinweis auf die C.G.Jung-Gesellschaft zum ermässigten Preis von 16,15 € bereit. Weitere Plätze sind zur Zeit noch vorhanden.
Zum Stück (Ankündigung des DT):
»Dreitausend Jahre hat niemand mehr an sie gedacht, war ihr Leben vergessen ebenso wie ihr Tod: Unerlöst befindet sich Ismene in einem Zwischenreich, nach einem Dasein ohne eigenen Inhalt und einem Ableben ohne Erinnerung. Alles an ihr scheint fremdbestimmt – durch die Helden ihrer Familie, den Vater Ödipus, die streitbaren Brüder Eteokles und Polyneikes, besonders aber durch ihre Schwester Antigone, die gegen die Tyrannei ihres Onkels Kreon beispielshaft aufbegehrt, ein heroischer Weg, den Ismene mitgeht. – Jetzt hat die niederländische Autorin Lot Vekemans, Expertin für verschlüsselte Biografien (‚Gift‘, ‚Judas‘), diese Figur in der Vergessenheit aufgesucht und sie aus dem Schatten treten lassen. Nach einer Ewigkeit des Schweigens stellt sich Ismene ihrer Geschichte.«
Samstag, 7. März 2015, 15 – 17 Uhr | Vortrag und Diskussion
Prof. Dr. Alfons Söllner (Chemnitz, Berlin)
»Angelus Novus, ein Versuch über Benjamins Politik«
Alfons Söllner stellt den »Angelus Novus«, eine aquarellierte Zeichnung von Paul Klee, in den Mittelpunkt seiner Überlegungen zu Walter Benjamins Auffassung von Geschichte und Politik. Walter Benjamin hatte sie 1921 erworben. Seitdem begleitete dieser Engel Walter Benjamin, auch ins Exil, bevor er die Zeichnung auf seiner Flucht vor den Nationalsozialisten 1940 in Paris zurückließ. Benjamins »Thesen zum Begriff der Geschichte« sind sein letztes Werk, das er ebenfalls vor seiner Flucht vor den deutschen Nationalsozialisten und seinem Suizid an der spanischen Grenze 1940 in Frankreich zurückließ und das posthum veröffentlicht wurde. Diese Thesen sind Alfons Söllner zufolge Benjamins Testament und Schlüssel für seine Wirkungsgeschichte. Die neunte These nehme den »Angelus Novus« von Paul Klee – ein Werk, das sich seit 1921im Besitz Walter Benjamins befand - als Allegorie für Benjamins Auffassung von Geschichte, die sich zwischen Marxismus und Theologie nicht hätte entscheiden können.
Zur Person:
Prof. em. Dr. Alfons Söllner war vor seiner Zeit als Lehrstuhlinhaber für Politische Theorie und Ideengeschichte an der TU Chemnitz viele Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin und am Zentrum für Antisemitismus-Forschung der TU Berlin neben vielen anderen Forschungsaufenthalten. Forschungsschwerpunkt sind u.a. der Weg deutscher Politikwissenschaftler in der Emigration vor dem Nationalsozialismus und die Ideengeschichte des Totalitarismus.
Kostenbeitrag (Vortrag) 10 / 8 / 5 € (Gäste/Mitglieder und Rentner/Studierende und Erwerbslose)
Samstag, 28. März 2015, 11 - 14 Uhr | Seminar
Beate Kortendieck-Rasche und Karin Langhammer (Berlin)
»Traumseminar«
Auch in diesem Semester wollen wir uns wieder zum Traumseminar treffen. Geplant sind drei Termine. Am Beispiel von Träumen soll Verständnis und Interpretation im Sinne der analytischen Psychologie erfahrbar werden. Dabei werden Träume von Teilnehmern im Mittelpunkt stehen. Die Themen von subjektstufiger und objektstufiger Deutung, die Symbolik auftretender Archetypen, der Aufbau von Träumen, Begriffe wie Anima/Animus, Schatten , Persona und Selbst wollen wir erneut aufnehmen und sie am Beispiel eingebrachter Träume erläutern. Auch Fragen wie: Wann und wozu träumen wir? könnten das Thema sein..
Als Schwerpunkt des kommenden Traumseminars schlagen wir die Symbole vor. Sie verbinden - ähnlich dem Traum- verschiedene Ebenen der Wirklichkeit. Die Gruppe ist offen, und wir freuen uns aber auch sehr über bekannte Gesichter.
Zur Person:
Beate Kortendieck-Rasche ist niedergelassene Frauenärztin und Paartherapeutin in Berlin. Sie begleitet werdende Mütter und Väter in der Schwangerschaft, indem sie mit ihnen über ihre Träume arbeitet. Sie ist Mitglied im Vorstand der C.G. Jung Gesellschaft Berlin.
Karin Langhammer ist analytische Psychotherapeutin in eigener Praxis, Mitglied des C.G. Jung Institutes Berlin und der Deutschen Gesellschaft für Analytische Psychologie, sie ist Mitglied im Vorstand der C.G. Jung Gesellschaft Berlin.
Kostenbeitrag 10 / 8 / 5 € (Gäste/Mitglieder und Rentner/Studierende und Erwerbslose)
Samstag, 28. März 2015, 15-17 Uhr | Vortrag
Ruth Ammann, (Zürich)
»Von Analyse zu Synthese - Gedanken zu C. G. Jungs Methode des Malens und Dora Kalffs Sandspiel innerhalb der Psychotherapie«
»Warum aber veranlasse ich die Patienten, sich durch Pinsel, Stift oder Feder auszudrücken? Dies geschieht in erster Linie um Wirkung zu erzeugen« (C. G. Jung GW 16, Ziele der Psychotherapie)
Kostenbeitrag 10 / 8 / 5 € (Gäste/Mitglieder und Rentner/Studierende und Erwerbslose)
Sonntag, 29. März 2015, 10 - 16 Uhr | Workshop mit Vorträgen, Selbsterfahrung in der Gruppe, Fragestunde, Spielzeugbörse und Möglichkeit zu Supervision in Gruppen
Ruth Ammann, (Zürich)
»Sand, Hand, Wasser – Wo bleiben bei der Interpretation der Sandbilder der Sand, der Körper,
die Umwelt?« | Vortrag
Dr. med. Jörg Rasche (Berlin)
»Essentials der Sandspieltherapie nach Dora Kalff und C. G. Jung« | Vortrag
Supervisionsgruppen werden an geboten von Frau Amman, Herrn Rasche und Frau Ulrike Hinsch
Die Sandspieltherapie wurde von der Schweizer Psychologin Dora Kalff in den 1950er Jahren entwickelt. Sie fußt auf der Psychologie C. G. Jungs, aber auch dem Weltspiel der Margret Lowenfeld (London 1928) und dem Buddhismus. Die Klienten bauen Bilder ihres Unbewussten in einem Sandkasten von der Größe des Gesichtsfeldes (75 x 50 cm) und mit vielen kleinen Figuren aus allen Bereichen der Wirklichkeit. Entscheidend ist der »freie und beschützte Raum«, den der/die Therapeut/in gewährleisten soll, und der eine Regression ins kindliche Spiel ermöglicht. Dazu gehört, dass Sandspieltherapie weitgehend nonverbal ist, d.h. es wird mehr mit Empathie gearbeitet als mit Deutung. Wichtig ist die Beziehung. Die anspruchsvolle Therapieform wird vermittelt im Rahmen der Deutschen Gesellschaft für Sandspieltherapie DGST.
Zu den Personen:
Ruth Ammann war ursprünglich Architektin, danach wurde sie zur Jungschen Psychoanalytikerin sowie bei Dora Kalff zur Sandspieltherapeutin ausgebildet. Seit 1979 ist sie in eigener Praxis tätig, außerdem ist sie Lehranalytikerin und Dozentin am C. G. Jung-Institut Zürich. Sie war Vorsitzende der Internationalen Gesellschaft für Sandspieltherapie ISST.
Dr. Jörg Rasche ist Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse und Psychotherapie und arbeitet in Berlin, Dozent an den Jung-Instituten Berlin und Zürich. Sandspielausbildung bei Dora Kalff. Lehrtherapeut der DGST und ISST, derzeit Vorsitzender der DGST. In Berlin bietet er Selbsterfahrung, Supervision und Theorieseminare zum Sandspiel an.
Ulrike Hinsch ist Lehrtherapeutin der DGST und ISST, sie arbeitet in Berlin. Angebote: Selbsterfahrung und Supervision
Kostenbeitrag 40 / 30 / 20 € (Gäste/Mitglieder und Rentner/Studierende und Erwerbslose)
Dienstag, 28.Januar 2015, 20.30 - ca. 23 Uhr | Film
»Psyche und Film« in Kooperation mit dem Kino am Bundesplatz
»Martha« Regie: Rainer Werner Fassbinder, BRD 1973, 116 min, Kamera: Michael Ballhaus
Zum Film:
Der Film schildert die Entwicklung der sadomasochistischen Beziehung zwischen Martha (Margit Carstensen) und Helmut Salomon (Karlheinz Böhm). Die zeitgenössische Kritik urteilte: »Martha ist zum Weinen. Martha erweckt Mitleid. Martha macht einen wütend. Martha ist perfekt – perfekt im Leiden, im Ertragen, im Hinnehmen.« (Filmzentrale) Michael Ballhaus kommentierte 1974: »Von den Filmen, die ich bisher mit Fassbinder gemacht habe, liebe ich Martha am meisten. Bei Martha hatten wir für Fassbinders Verhältnisse viel Zeit: 26 Drehtage. Fassbinder wollte, dass ich den ganzen Film nur mit einer Optik fotografiere, ohne Zoom. Wir haben dieses Prinzip bis auf wenige Ausnahmen durchgehalten.« (WDR 1974)
Ort / Kino am Bundesplatz
Kostenbeitrag: Eintrittspreis Kino (9 EUR / ermässigt 7 EUR)
Alle Veranstaltungen finden, sofern nicht anders angegeben, wie gewohnt im Evangelischen Kirchenforum Stadtmitte an der Parochialkirche, Klosterstr. 66, 10179 Berlin, U Klosterstraße, U/S Jannowitzbrücke statt.
Informieren Sie sich bitte regelmäßig auf unserer Homepage zu weiteren Veranstaltungen und zum Jahresprogramm und empfehlen uns weiter.
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Günter Langwieler
1. Vorsitzender
C.G. Jung-Gesellschaft Berlin e.V.