Rutschung Berg
In den Bereichen «West», «Insel» und «Front» stabilisieren sich die Geschwindigkeiten der Rutschung auf sehr hohem Niveau. Sie hatten im Sommer nach intensiven Niederschlägen starke Ausschläge gezeigt.
Im darüber liegenden «Plateau» und dem «Rücken Caltgeras» werden zurzeit leichte Geschwindigkeitszunahmen verzeichnet.
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Rutschung Dorf
Die Geschwindigkeit der unteren Rutschung hat seit dem letzten Bulletin etwas zugenommen, die Steigerung ist aber abgeflacht. Die Geschwindigkeit beim Messhäuschen im Dorf liegt aktuell bei ca. 1.50 m pro Jahr.
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Prognose
Wenn nicht länger andauernde oder starke Niederschläge eintreten, dürfte sich die leichte Beruhigung im Herbst fortsetzen. In der danach folgenden, kalten und feuchten Jahreszeit müssen wieder neue Geschwindigkeitszunahmen und Blockschläge aus der Rutschung Berg erwartet werden.
Die Entwicklung wird durch den Frühwarndienst engmaschig überwacht.
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Aktuelle Geschwindigkeiten der Rutschung
(Meter pro Jahr | Trend der letzten zwei Monate)
Plateau / Front: 2.5 m | stagnierend
West: 6.5 m | stagnierend
Insel: 9.0 m | stagnierend
Rücken Caltgeras (GPS): 3.6 m | zunehmend
Rutschung Dorf: 1.5 m | zunehmend
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Zeitplan für den Bau des Sondierstollens
Die Vorbereitungsarbeiten zum Bau des Sondierstollens sind abgeschlossen. In diesen Tagen beginnt der Bau des Stollens im Sprengvortrieb. Die Bauarbeiten laufen montags bis freitags zwischen 6 und 23 Uhr; es wird in zwei Schichten gearbeitet. Der Stollenbau wird knapp ein Jahr dauern.
Ab April 2022 wird aus dem Stollen die erste von zwölf Bohrungen ausgeführt, die seitlich in den Felsen und nach oben in die Rutschmasse getrieben werden. Durch sie soll Bergwasser in den Stollen und von dort in die Albula abfliessen. Diese Bohrarbeiten werden bis Ende November 2022 dauern.
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Wann wird wo gebaut und gebohrt? Grober Zeitplan für den Bau des Sondierstollens unter dem Brienzer Rutsch und die Bohrungen, welche aus dem Stollen erfolgen.
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Aufnahmen von Gebäudeschäden im Dorf abgeschlossen
Vor dem Beginn der Bauarbeiten im Sprengvortrieb haben Fachleute in Brienz/Brinzauls eine komplette Beweissicherung an allen Gebäuden durchgeführt. Dabei wurden bereits bestehende Schäden an den 68 Wohnhäusern und allen anderen Gebäuden protokolliert.
Die Protokolle sind Teil der Überwachungsmassnahmen während der Bauzeit des Sondierstollens. Sie dienen dazu, zusätzliche Schäden, die während der Bauzeit des Sondierstollens entstehen, erkennen zu können.
Der Sondierstollen wird ab dem Portal 635 Meter lang. Er wird damit nicht bis unter das Dorf reichen. Deshalb erwarten die Fachleute im Dorf keine grösseren Geländesenkungen oder zusätzliche Schäden, die vom Bau des Stollens ausgehen.
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Geländesenkungen können ganze Gebäude oder Gebäudeteile aus dem Lot bringen. Hier spricht man von einem «Verkippung».
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Melden Sie uns neue Schäden im Dorf
Die Gemeinde bittet die Bewohner:innen des Dorfes, neu auftretende Schäden an Häusern, Strassen und im Gelände oder neue Veränderungen an bestehenden Schäden zu melden: info@albula-alvra.ch
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Mehrkosten für den Sondierstollen
An der Gemeindeversammlung vom 5. November 2021 wird der Stimmbevölkerung ein Nachtragskredit über 3,25 Millionen Franken für Mehrkosten für den Bau des Sondierstollens vorgelegt.
Die Mehrkosten resultieren aus der aktuellen Kostensituation im Bauwesen (hohe Auslastung der Unternehmen), kurzen Fristen zur Ausführung, gestiegenen Preisen für Baumaterial, Verbesserungen bei den Überwachungsmassnahmen und der Belüftung des Stollens, zusätzlichen Vermessungsaufnahmen sowie Zusatzkosten im Bereich der Projektierung, Bauleitung und der Projektbegleitung durch Geologen.
Eine detaillierte Information dazu erfolgt in der Abstimmungsbotschaft und an der Gemeindeversammlung selbst.
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Zweite Umfrage der Kommission Siedlung
Sollte das Dorf Brienz/Brinzauls längerfristig nicht bewohnbar bleiben, würde eine Umsiedlung nach den Wünschen der Betroffenen, aber im Einklang mit den gesetzlichen (insbesondere raumplanerischen) Möglichkeiten erfolgen.
Um die Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen besser zu kennen, führt die Kommission Siedlung eine zweite Befragung bei den Betroffenen durch.
Später im Herbst ist zudem eine spezielle Informationsveranstaltung für die Betroffenen vorgesehen.
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Das nächste Bulletin zum Brienzer Rutsch erscheint in der ersten Hälfte Oktober 2021.
Redaktion: Christian Gartmann
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